Beim Spitzenteam aus Ingolstadt gab es für die Kissinger Damen eine 29:32 (14:14) Niederlage. Wenn die Handballerinnen am oberen Ende ihres Leistungsvermögen spielten, konnten sie mithalten, aber zwei schwächere Phasen entschieden die Partie zu ihren Ungunsten.

Den besseren Start hatte der HC Ingolstadt. Die Oberbayern, die alle ihre Saisonspiele gewinnen konnten, profitierten dabei von der schlechten Chancenverwertung in der Kissinger Offensive. Zwar erspielten sich die Handballerinnen einige gute Möglichkeiten, machten daraus aber zu wenig und kassierten Gegentreffer durch Tempogegenstöße.

Nach dem 2:5 hatte Trainerin Sandy Mair genug gesehen und nahm eine frühe Auszeit in der siebten Minute. Danach steigerten sich die Gäste spürbar. Es gelang ihnen jetzt, die offensive Abwehr des Gegners mit viel Bewegung und schönen Kombinationen auszuspielen. Dabei tat sich besonders Leonie Meißner hervor, die seit Wochen in bestechender Form ist und auch an diesem Tag die erfolgreichste Kissinger Werferin sein sollte.

Wegen der individuellen Klasse der Ingolstädter Rückraumspielerinnen lag der SC aber weiterhin zurück. Nach dem 10:14 kurz vor der Pause arbeiteten die Gäste defensiv verbessert, sie ließen kein weiteres Tor mehr zu und schafften durch schöne Treffer von Irmi Kefer und Melinka Karrer noch den Ausgleich zum 14:14.

Der Start in den zweiten Durchgang missriet dann aber völlig. Kissing spielte im Angriff fahrig und überhastet, die zahlreichen schlecht vorbereiteten Abschlüsse stellten keine echte Gefahr dar und Ingolstadt kam zu leichten Kontertoren. Nach 39 Minuten lag der SC wieder mit 15:21 zurück.

Diese kurze Schwächephase sollte denn auch die Begegnung entscheiden. Die Gäste spielten danach wieder besser auf und überzeugten kämpferisch. Mehrmals konnten sie den Rückstand von sechs Toren halbieren, zu mehr sollte es aber nicht reichen. Dafür war die Klasse des Gegners zu groß, besonders den gefährlichen Rückraum bekam die Kissinger Abwehr nie völlig in den Griff.

Über Zwischenstände von 19:22 und 26:30 ging die Partie ihrem Ende entgegen. Nach 60 umkämpften Minuten stand ein 29:32 (14:14) auf der Anzeigentafel.

Coach Mair zog folgende Bilanz: „Wir haben phasenweise sehr schönen Handball gespielt, müssen aber noch lernen, diese Leistung über die gesamte Spielzeit abzurufen. Entscheidend war heute der schlechte Start in den zweiten Durchgang. Nachdem wir uns zuvor so großartig herangekämpft hatten, gerieten wir da wieder deutlich in Rückstand. Danach hat die Mannschaft aber die richtige Reaktion gezeigt und bis zum Ende toll gekämpft.“

 

Kinzel; Pohn; Kefer (5); Eder (4); R. Gottwald (2); Lackner; Kolbeck; Karrer (6); Meißner (12/6); Rankl; Seitz.

 

Domenico Giannino (gia)