Mit viel Einsatz hat der SC Kissing gegen den TSV Simbach dagegengehalten. Am Samstag gab es bei der Heimpremiere der Handballerinnen in der Landesliga aber dennoch eine 27:32 (14:18) Niederlage.

Verschieden war der Ansatz der beiden Teams bei den Abwehrsystemen. Während die schnelle Simbacher Mannschaft auf eine offensive 3 – 2 – 1 – Formation setzte, um ihre Konterstärke noch besser auszuspielen, ging der SC einen anderen Weg. Die geschlossene und stabile 6 – 0 – Deckung war für die abschlussstarken Gäste zunächst nur sehr schwer zu überwinden. Das gleiche galt aber auch auf der anderen Seite: Der Kissinger Rückraum kam gegen die offensive Abwehr kaum einmal zur Geltung, nur über den Kreis machte der SC anfangs seine Tore.

Bis zum 6:6 nach neun Minuten konnten die Gastgeberinnen das Spiel offen gestalten, danach gerieten sie knapp, aber andauernd ins Hintertreffen. Denn Ballverluste bestrafte die schnelle Simbacher Mannschaft sofort. Fast jede Unkonzentriertheit im Angriff führte so zu einem Gegentor. Kissing musste nach dem 8:11 und dem 10:14 stets einem Drei- bis Viertore – Rückstand hinterherlaufen. Zur Pause führten die Niederbayern mit 18:14.

Das 18:20 brachte sich Kissing durch ein starkes Aufbäumen nach 35 Minuten ein. Doch man merkte, dass der Mannschaft jetzt langsam die Kräfte ausgingen, die Fehler vor allem in der Abwehr häuften sich. Nach dem 20:23 konnte sich der SC noch bei seiner Torfrau Anki Lang bedanken, die lange fast unüberwindbar war und in dieser Phase viele freie Würfe parieren konnte. Doch auch sie konnte schließlich nicht verhindern, dass der Rückstand bis Mitte des zweiten Durchgangs auf 20:26 angewachsen war.  

Kissing gab sich nicht auf und probierte weiterhin alles. Mehrere Spielerinnen aus der A – Jugend feierten ihre Pflichtspielpremiere in der Landesliga in der heimischen Paartalhalle. Näher als auf 23:27 nach 50 Minuten kam Kissing aber nicht mehr.

Dafür spielte es Simbach um seine beiden Spitzenspielerinnen Stephanie Kube und Sabrina Brand zu routiniert zu Ende. Beste Werferin war aber Rebecca Gottwald, die kurz vor dem Ende mit einem ansatzlosen Hammer in den Winkel aus gut zwölf Metern das schönste Tor des Nachmittags erzielen konnte. Die Punkte jedoch entführte Simbach mit einem verdienten 32:27 (18:14) Erfolg.

Trainerin Anita Steiner zog folgende Bilanz: „Heute hat man gesehen, dass wir alle noch Zeit brauchen. Uns fehlen noch die Routine und die Geduld im Spiel, die Mädels wollen zu viel erzwingen. Unser Gegner hat mit hohem Tempo und sehr variabel gespielt, aber 45 Minuten lang hat unsere Abwehr einen tollen Job gemacht. Insgesamt haben Einsatz und Zusammenhalt gestimmt bei uns, die Fehlerquote war aber vorne noch zu hoch.“

Lang; Kefer (1); Pusch (3); Eder (3); R. Gottwald (10/5); Huber (3); Osterhuber (2); Neumeier; Kasper (1); S. Gottwald (2); Winter (2); Lenz; Ruchtl.

 

Domenico Giannino