Zwei Spiele mussten die Kissinger Herren am vergangenen Wochenende bestreiten. Das erste davon endete mit einer 26:39 (8:22) Niederlage in Gundelfingen. Am Freitagabend waren die Handballer beim
Tabellenführer der Bezirksoberliga chancenlos. Gundelfingen hat in dieser Saison noch keine Partie verloren und steht unangefochten vorne. Die Meisterschaft ist dem Spitzenreiter eigentlich nicht mehr zu nehmen. Kissing hat noch keine Partie gewinnen können und ist Letzter. Daher waren die Handballer am Freitagabend
im Nachholspiel klarer Außenseiter.
Und das Spiel begann sehr einseitig. Kissing trat in Gundelfingen anfangs sehr verunsichert auf und machte zahlreiche einfache Fehler. Im Angriff lief nichts zusammen, die frühe Manndeckung gegen Markus Nolte sorgte für zusätzliche Unsicherheit im Spielvortrag. In der ersten Viertelstunde schafften die Gäste so nur einen einzigen Treffer. Das 1:8 war ein ernüchternder Zwischenstand.
„Leider ist es danach auch nicht besser geworden“, meint Trainerin Patricia Hollerweger. „Die erste Halbzeit war eine absolute Katastrophe. Wir haben die Bälle nur noch weggeschmissen und uns komplett verunsichern lassen. Der Angriff war viel zu statisch und defensiv haben wir uns einfach überrennen lassen.“
Das Kissinger Tor zum 4:10 nach 19 Minuten war das letzte für die nächsten sieben Minuten. In dieser Phase sorgte Gundelfingen schon für die Vorentscheidung. Der Spitzenreiter nutzte die vielen Kissinger Fehler gnadenlos aus und führte so nach 26 Minuten schon mit 18:4. Zur Pause lag Kissing mit 8:22 hinten.
Doch im zweiten Durchgang lief es etwas besser. „Unser Ziel für den zweiten Durchgang war, dass wir zumindest diese Halbzeit gewinnen“, erklärt Hollerweger. „Und das haben wir dann auch geschafft. Im Angriff konnten wir viel besser die Mitspieler freispielen und haben dann auch die Dinger reingemacht. Die Abwehr stand etwas besser und vor allem konnten wir das schnelle Gundelfinger Spiel nach vorne besser unterbinden. Morgen müssen wir an der Leistung von Halbzeit zwei anknüpfen. Dann können wir Königsbrunn schlagen.“
Kissing gelang so gegen Gundelfinger, die nicht mehr mit voller Intensität agierten, ein wenig Schadensbegrenzung. Die Luft war natürlich raus, denn die Partie war schon entschieden. Aber Kissing machte jetzt auch mehr aus seinen Möglichkeiten und stand defensiv etwas besser.
Über Zwischenstände von 14:24 und 20:28 ging dieses Nachholspiel seinem Ende entgegen.
In der Schlussviertelstunde erhöhte der Tabellenführer nochmals ein wenig die Schlagzahl und setzte sich wieder etwas deutlicher ab. Aber mit dem Endstand von 26:39 (8:22) schaffte Kissing zumindest den Achtungserfolg, dass die zweite Hälfte an die Gäste ging. Die Punkte jedoch behielt Gundelfingen.
Krais; Böhm; Ußling (4); Morbitzer (5); Kreft; Cless M. (1); Cless R. (2); Heger (6/1);
Brandl; Glöttner (2/1); Bieringer (2); Nolte (4).
Das zweite Spiel in zwei Tagen endete für die Herren mit einer 35:39 (18:20) Niederlage in Königsbrunn.
Doch Kissing kam gut in die Partie in Königsbrunn. In einem schnellen Spiel mit sehr vielen Toren hatten die Gäste in den ersten zehn Minuten klar mehr vom Spiel. Königsbrunn versuchte, von Beginn an mit sehr hohem Tempo zu agieren. Aber trotz des ausbaufähigen Rückzugsverhaltens hatte Kissing anfangs leichte
Vorteile. Ein 9:7 und ein 11:8 nach 13 Minuten machte den Gästen Hoffnung. Aber nach dem 12:10 nach einer Viertelstunde verlor der KSC vorne komplett den Faden. Nur ein Treffer gelang in den nächsten sechs Minuten. Das ließ Königsbrunn zurück in die Begegnung.
Die Gastgeber holten sich in dieser Phase erstmals eine deutlichere Führung. In einem Spiel, das weiter hohes Tempo hatte und viele Treffer sah, hatte aber auch das 15:13 für die Hausherren nicht lange Bestand. Kurz vor der Pause hatte der KSC wieder ausgeglichen, doch nach dem 18:18 gelang in der Offensive erneut wenig. Darum führte Königsbrunn zur Pause doch mit 20:18.
„Wir haben lange Zeit gut den Ball laufen lassen und uns gute Chancen erspielt“, so Trainerin Patricia Hollerweger. „Insgesamt 35 Tore sind wirklich ausgezeichnet. Nur leider hat das Rückzugsverhalten nicht immer gepasst, das haben wir oft nicht schnell genug reagiert. Aber trotz allem ein Riesenkompliment an die Jungs, die so kurz nach einem schweren Spiel wieder voll dabei waren.“
Im zweiten Durchgang hatte Königsbrunn erst einmal deutlichere Vorteile. Der Gastgeber, der in der Bezirksoberliga auf dem achten Rang steht, machte mehr aus seinen vielen guten Chancen und setzte sich auf 29:24 ab. Doch Kissing steckte nicht auf. Die Handballer gaben trotz des enormen Pensums der letzten Tage alles und kamen nochmals ganz nahe ran. Das 33:34 sieben Minuten vor dem Ende war dann aber dennoch das Ende der Fahnenstange.
„Am Ende sind uns dann doch die Körner ausgegangen“, stellt Hollerweger fest. „Wir haben uns nicht unterkriegen lassen und kamen auch nach einem Rückstand von fünf Toren nochmals ganz nah ran. Da haben wir tolle Moral bewiesen. Leider hat es wieder knapp nicht gereicht. Wir schaffen es in dieser Saison nicht, uns für eine gute Vorstellung dann auch einmal zu belohnen.“
Denn näher heran ging es nicht mehr für den KSC. Königsbrunn zog erneut weg und diesmal fehlte dem KSC auch etwas die Zeit für eine erneute Wende. Das 35:39 (18:20) Endresultat belässt die Kissinger Herren auf dem letzten Rang in der Bezirksoberliga. Am nächsten Wochenende kommt der Zweite der Bezirksoberliga mit der HSG Lauingen-Wittislingen in die Paartalhalle.
Krais; Böhm; Ußling (3); Kreft; Cless M. (2); Cless R.; Heger (11/5); Brandl (1); Danner (1);
Glöttner; Bieringer (2); Morbitzer (6); Schmalz (1); Nolte (8/1).
Die Katzen hingegen haben sich am Sonntag mit 30:24 (15:14) bei der HSG Lauingen-Wittislingen durchgesetzt. Damit bleiben die Handballerinnen im Rennen um die Spitzenposition der Bezirksoberliga.
Der Siebte der Bezirksoberliga war vor allem im ersten Durchgang ein schwerer Prüfstein. Kissing wies kein gutes Rückzugsverhalten auf und kassierte darum viele Gegentreffer über das Tempospiel. Im
Positionsangriff stand die Abwehr dafür viel besser.
Doch die Anfangsphase gehörte trotzdem den Gästen. Ein 8:4 nach einer Viertelstunde zeigte die Defensivstärke der Damen aus Kissing. Doch nach dem 9:4 hakte es dann vorne gewaltig: In den nächsten neun Minuten gelang Kissing nur noch ein Treffer. Lauingen kam so bis auf 10:8 heran. Kurz vor der Pause war den Gastgeberinnen sogar der Anschluss zum 11:10 gelungen.
„Nach einem guten Start sind wir uns ein wenig selbst im Weg gestanden“, so Trainerin Julia Rawein. „Bis auf das langsame Rückzugsverhalten in manchen Situationen funktionierte unsere Abwehr aber sehr gut und anfangs hatten wir die Partie auch im Griff. Dann trafen wir jedoch gut zehn Minuten lang wenig und es wurde so auch ein bisschen hektisch. Bis zur Pause haben wir uns von dieser Hektik im Spiel anstecken lassen und fast unseren gesamten Vorsprung hergegeben. Aber die Mannschaft hat nach dem Seitenwechsel dann wieder ihre ganze Klasse gezeigt.“
Denn angesichts des Spielverlaufs konnte die knappe 15:14 Pausenführung die Damen nicht zufrieden stellen. Dafür gaben sie im zweiten Durchgang die richtige Antwort. Defensiv stabil setzten sie sich wieder deutlicher ab und kontrollierten in der Folge, gestützt auf die starke Defensive, die Begegnung.
„Die Abwehr war nach der Pause endgültig der Schlüssel zum Erfolg“, meint Rawein. „Wir haben dann auch die Bälle nach hinten gut abgelaufen und nahmen dem Gegner so die Möglichkeit, über Konter zu einfachen Treffern zu kommen. Die geschlossene Mannschaftsleistung hat Lauingen-Wittislingen nach und nach zermürbt. Insgesamt war das heute ein verdienter, aber nicht allzu spektakulärer Auswärtssieg. Auf diese Abwehr können wir aufbauen.“
Lauingen schaffte im zweiten Durchgang nur noch zehn Treffer. Der KSC stellte so nach 40 Minuten auf 22:17. Bis auf einen kurzen Wackler, da kam die HSG Mitte des zweiten Durchgangs nochmals auf 23:20 heran, kontrollierte Kissing jetzt die Partie. Rasch erhöhten die Gäste wieder auf 26:20. Das 27:21 knapp fünf Minuten vor Schluss war dann endgültig die Entscheidung.
Mit dem verdienten 30:24 (15:14) Auswärtssieg am Sonntag hat der KSC im Fernduell mi Niederraunau seine Hausaufgaben gemacht. Zwei Wochen vor dem direkten Duell beim Tabellenführer hat Kissing somit weiterhin nur einen Zähler Rückstand. Am nächsten Sonntag steht aber erst einmal das Heimspiel gegen Göggingen an.
Wiesenberg; Rohrmoser; Pusch (5); Krüger (1); Sirch (2); Ruh (1/1); Zerbs (1); Gottwald (4);
Winter (8); Neumeier (1); Birnkammer (6/2); Schnitzlein (1); Genitheim.
Domenico Giannino
Und auch die weibliche C-Jugend war am Wochenende wieder erfolgreich: Im Rückspiel gegen Mering zeigte die JSG Friedberg-Kissing eine gute Leistung. Sie gingen schnell mit 9:1 in Führung und erzielten viele Tore über die Kreisposition. Allerdings kam Mering bis zur Halbzeit besser ins Spiel, und der Vorsprung konnte nur verwaltet, aber nicht weiter ausgebaut werden (Halbzeitstand: 13:7). Nach der Halbzeit änderte die JSG Friedberg-Kissing ihre Taktik und spielte eine aktivere Abwehr. Dies führte zu vielen Ballgewinnen und einem schnellen Tempospiel, bei dem sie weitere Tore erzielten. Am Ende stand ein souveräner 34:23-Sieg für die JSG Friedberg-Kissing auf der Anzeigetafel.