Mit einem deutlichen 18:28 (7:15) Auswärtssieg kommen die Kissinger Damen von der HSG Würm-Mitte 22 zurück und bringen damit zwei wichtige Punkte aufs Konto.
Das Trainergespann Hollerweger/Rawein freut sich dabei nicht nur über die ersten Punkte als Aufsteiger, sondern lobt vor allem den konzentrierten Auftritt über 60 Minuten.
Vor allem die Abwehr der Gäste war an dem Tag das Prunkstück. Mit einer offensiveren Variante nahmen die Kissingerinnen den Würmer Wildkatzen oft den Schwung aus den Angriffsaktionen. Das Resultat waren technische Fehler oder unvorbereitete Würfe. Hinter dieser Abwehr lauerte dann noch Torfrau Eva Rohrmoser, die einen absoluten Sahnetag erwischte und die gegnerischen Spielerinnen reihenweise zur Verzweiflung brachte. Egal ob von den Außenpositionen, vom Kreis oder aus dem Rückraum – Rohrmoser war da. Gerade einmal sieben Tore brachten die Würmtalerinnen in 30 Minuten zusammen. Im eigenen Angriff fanden die Katzen zunächst auch nur zögerlich ins Spiel. Die Lücken waren da, aber mangelnde Präzision beim finalen Pass und vergebene Chancen im Abschluss ließen gut ausgespielte Situationen im Nichts verpuffen. Diese Ungenauigkeiten wurden nach und nach weniger, Kissing fand immer mehr ins Spiel. Das beste Mittel war an dem Tag das Abräumen auf die Außenspielerinnen Rid und Pusch, vor allem Pusch war in Halbzeit eins die favorisierte Lösung. Ricarda Echter stellte durch einen Ballgewinn mit schnellem Umschaltspiel zur verdienten 15:7-Halbzeitführung.
„Weiter durchziehen“ war die Marschroute für die zweiten dreißig Minuten.
Und das gelang: Würm brauchte im Gegenzug über acht Minuten für den ersten Treffer wohingegen Ruchti, Gottwald und Rid direkt einnetzten. Die höchste Führung mit elf Toren war hier erreicht. Würm musste jetzt reagieren und versuchte es mit einer offensiveren Abwehrformation gegen die Kissinger Rückraumachse. Kurzzeitig erzwangen sie dadurch Ballverluste und fanden ins schnelle Umschaltspiel. Rohrmoser knüpfte aber an ihre Glanzleistung aus der ersten Hälfte an und blieb auch in Kontersituationen weiterhin im „Endgegner“-Modus. Das Spiel drohte – auch dank Rohrmoser – nie ernsthaft zu kippen.
Eine taktische Umstellung im Rückraum behob dann die Quelle der technischen Fehler im Angriff. Leonie Birnkammer und Melli Pusch nutzten die jetzt größeren Räume für sich selbst oder gut getimte Pässe in den Lauf der Mitspielerinnen. Kissings Angreiferinnen blieben durch die stetige Bewegung ohne Ball schwer ausrechenbar und nutzten die Lücken in der offensiven Abwehr konsequent.
Am Ende stellte Veronika Rid mit ihrem fünften Tor zum Endstand von 28:18, die Damen um Abwehrchefin Hanna Neumeier feierten die zwei Auswärtspunkte mit großem Jubel.
„Die Mannschaft hat da heute einen wahnsinnig engagierten Auftritt hingelegt, wirklich jede aus unserem kleinen, aber feinen Kader hat alles gegeben. Da kann man auch mal über die technischen Fehler im Angriff hinwegsehen, wenn die Abwehr samt Torhüterin so fokussiert arbeitet“, so die glückliche Trainerin Julia Rawein nach dem Spiel. „Wir freuen uns sehr, dass die harte Arbeit im Training sich endlich auch ausgezahlt hat und das Team sich mit Punkten belohnt hat. Das Selbstvertrauen müssen wir in die nächsten Partien mitnehmen.“
Weiter geht es am Sonntag mit einem Heimspiel gegen Mitaufsteiger Schleißheim, Anpfiff ist um 16 Uhr.
Es spielten:
Rohrmoser (TW); Pusch (6), Ruchti (4), Echter (2), Holzmann, Gottwald (2), Winter (4), Neumeier (1), Birnkammer (4/1), Zerbs, Rid (5).
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