Beim Spiel gegen den Tabellendritten Peißenberg am Sonntagnachmittag teilten sich die JSG-Mädels die Punkte mit dem Gastgeber. Mit einem gerechten 22:22 (8:10) trennten sich die beiden – vermutlich stärksten – Mannschaften der Liga.
Das Spiel zu beschreiben ist nicht gerade einfach: viel Licht und Schatten wechselte sich ab. Man lief fast 40 Minuten einem Rückstand hinterher, da man gegen die extrem hoch gewachsene 6:0-Abwehr der Peißenberger kein wirkliches Mittel fand. Der Halbzeitstand von 8:10 war für die JSGlerinnen noch schmeichelnd, denn nur selten agierte man im Abwehrverbund zusammen und lud die Peißenberger förmlich ein. Nach 35 Minuten reichte es dem Trainerteam Rawein/Szulc und es musste eine taktische Änderung her: um irgendwie das Spiel noch zu drehen, brauchte es eine Initialzündung und somit wurde die Abwehr auf eine offensive 6:0 umgestellt. Diese Änderung zeigte sofort die Wirkung und der 9:13-Rückstand wurde auf ein 14:14 ausgeglichen. Es begann nun die stärkste Phase der JSGlerinnen und durch Ballgewinne in der Abwehr konnte sogar eine Führung zum 22:20 herausgearbeitet werden. Dass nicht nur Feldspieler Licht und Schatten haben, erfuhr Torhüterin Kathi Pohn am eigenen Leib: zwei unglückliche Tore führten zum 22:22 Ausgleich. Durch ein unkluges Angriffsspiel seitens der JSGlerinnen hatten die Peißenberger noch die Chance auf den Siegtreffer und holten tatsächlich den Siebenmeter in der buchstäblich letzten Sekunde raus. Bisher wurden alle vier Siebenmeter sicher verwandelt, doch nicht in diesem Fall: Kathi Pohn hielt den Ball und der Schlusspfiff ging im allgemeinen Jubel der JSGlerinnen unter. Das Trainerteam Rawein/Szulc waren sich nicht sicher, ob man sich freuen sollte oder nicht. „Eigentlich hatten wir sie mit 22:20 kurz vor Ende im Sack.“, so Szulc kurz nach dem Spiel. „Rückblickend auf das gesamte Spiel kann man sich jedoch glücklich schätzen, dass man noch einen Punkt geholt hat. Das ganze Team kann stolz auf sich sein, dass man diesen 4-Tore-Rückstand so gut aufgeholt hat.“
Ein spezielles Lob geht an Fiona Kellner, die an diesem Tag eine sensationelle Abwehrleistung gezeigt hat, sowie an Nicole Seitz, die mit einer 100%igen Siebenmeterquote (8 von 8) erheblich zur Aufholjagd beigetragen hat.
Ein weiteres Lob haben sich die beiden Schiedsrichter verdient, die mit ihrer Leistung dazu beigetragen haben, dass das Spiel sportlich fair blieb. Nur selten hat man im Mädchenhandball in dieser Liga eine derart konsequente Linie bei den Schiedsrichtern.
Es spielten:
Katharina & Johanna Pohn (beide TW), Fiona Kellner (2), Mirjam Huber (3), Jenny Lackner (1), Giuliana Renner (1), Nicole Seitz (10/8), Nela Lehmann (5), Michelle Jorde, Sophia Rawein, Alex Negele, Carmen Clasen, Jessi Grygieratzki.