Nach zwei ganz unterschiedlichen Halbzeiten haben die Damen des SC Kissing die Partie bei der TSG Augsburg für sich entscheiden können. Beim 23:29 (16:9) gegen den Letzten der Landesliga überzeugte die Mannschaft im zweiten Durchgang.
Vielleicht hemmte die frühe Anwurfzeit am Sonntagvormittag um 11 Uhr die Gäste. Jedenfalls entschied sich Trainer Knut Seidel schon nach 80 Sekunden dafür, die erste Auszeit zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt führte Augsburg schon mit 0:3. Doch das „Wachrütteln“ durch die Auszeit klappte nicht so recht, die Gastgeberinnen blieben weiter am Drücker. Melinka Karrer erzielte mit dem 1:4 den ersten Treffer, doch das Kissinger Angriffsspiel blieb insgesamt ineffektiv. Die Gäste hemmten sich selbst durch zahlreiche technische Fehler und vergaben außerdem mehrmals gute Möglichkeiten. Darum konnte sich Augsburg bis Mitte der ersten Hälfte über ein 2:7 und ein 3:9 auf 5:12 absetzen.
Kissing befreite sich danach etwas von dem Druck und stabilisierte sich langsam in der Abwehr. Nur vorne trafen die Damen noch zu oft die falsche Entscheidung. Darum war die Ausbeute im ersten Durchgang relativ mager: Nur neun Treffer gelangen, die TSG führte zur Pause mit 9:16.
In der Halbzeit appellierte Coach Seidel an sein Team, dass die Partie mit mehr Konzentration und höherem Einsatz noch gedreht werden könnte. Und ein völlig verändertes Kissing betrat das Parkett nach dem Seitenwechsel.
Die Damen agierten nun viel entschlossener und überbrückten das Spielfeld im Aufbau mit schnellen und genauen Pässen. Mit drei schnellen Toren verkürzte der SC auf 12:16, und die Aufholjagd hatte begonnen. Nun war jede Angriffsspielerin auf ihrer Position torgefährlich, die Mannschaft kämpfte um jeden Ball und blieb unbeirrt auf ihrem Kurs. Nach dem 16:21 sollte die Wende kommen.
Kissing verteidigte jetzt sehr aufmerksam und ließ so gut wie nichts mehr zu. Die TSG Augsburg kam kaum noch zu Toren, in der letzten Viertelstunde gelangen den Gastgeberinnen ganze zwei. Zehn Minuten vor dem Ende hatte der SC ausgeglichen, und das 22:22 drehte die Partie denn auch komplett. Kissing hatte jetzt leichtes Spiel, die Damen traten befreit auf und brachten die Punkte schließlich völlig ungefährdet nach Hause. Ein 7:1 – Lauf nach dem Ausgleich führte zu einem wichtigen 29:23 (9:16) Erfolg. Damit erhöht der SC seinen Vorsprung auf die unteren Plätze beträchtlich.
Seidel lobte die tolle Einstellung seiner Spielerinnen: „In der ersten Hälfte ist uns nicht viel gelungen, aber dann haben wir uns mit eigenen Mitteln aus dem Dilemma befreit. Wir sind mannschaftlich viel geschlossener aufgetreten, haben gekämpft und sind jedem Ball hinterher. Damit konnten wir diesen hohen Pausenrückstand noch aufholen und sogar in einen wichtigen Sieg verwandeln. Das bringt uns wieder ins Mittelfeld der Landesliga.“
Lang; Ottens; Morfesis; Pusch (6); R. Gottwald (2); Freiding; Sichert (1); Kolbeck; Karrer (3); Kefer (12/8); S. Gottwald (2); Winter (3); Lackner.
Domenico Giannino (gia)