Obwohl die Mannschaft aus dem Vollen schöpfen konnte, wurden zu viele Fehler gemacht und es kam zu ersten Saisonniederlage gegen Schwabmünchen 3 mit 27:34. Mit an Bord waren neben Mark B. und Andre „der Kopfballschreck“ L., auch die A-Jugendlichen Daniel G. und Marcel S. Auf Routinier Manny M. musste verzichtet werden. Er lag auf der Lauer.
Das zuvor ausgerufene „Spitzenspiel“ begann wie es in der Kreisliga bzw. Bezirksklasse wohl häufiger der Fall ist: ohne Schiedsrichter.
Einige Anwesenden wollten dies sofort nutzen und daraus einen gemütlichen Bolz am Samstagabend machen. Zur Enttäuschung vieler kam es aber nicht dazu. Die KSC-Edelfans um Thomas K. und Matthias K. waren sichtlich betrübt.
Heinz Steiner opferte sich und sprang als Spontanschiedsrichter ein und leitete das Spiel souverän. An dieser Stelle noch einmal ein großer Dank für die Hilfsbereitschaft.
Das Spiel begann wie üblich sehr zäh und keine Mannschaft konnte sich bis zum 6:6 absetzen. Anschließend drehte SMÜ förmlich auf und spielte einfach Handball. Dieser äußerst clevere und kaum vorhersehbare Schachzug brachte die Blau-Weißen völlig aus dem Konzept. Bei den Versuchen selber „den Ball laufen zu lassen“, scheiterten sie immer wieder und vergaben zahlreiche Chancen leichtfertig. Beispielsweise wurde versucht den rund 2,31 Meter großen (mit ausgestreckten Armen rund 3,50 Meter) Harry R. am Kreis mit Bodenpässen zu bedienen, anstatt ihn im oberen Stockwerk anszuspielen.
Um den Lauf zu stoppen wurde eine Auszeit genommen. Die sehr sachliche Ansprache von Lars R. und Mark B. zeigte kurzzeitig Wirkung, allerdings konnte man das Davonziehen der Gegner nicht verhindern. Die Abwehr wurde dabei häufig durch einfaches Sperre-Absetzen am Kreis ausgespielt und sämtliche Abpraller, der stark haltenden Torhüter auf beiden Seiten, sprangen direkt zu den Gelb-Blauen aus Schwabmünchen. „Haste Scheiße am Schuh, haste Scheiße am Schuh“, brachte es Chris F., der früh verletzt ausschied, auf den Punkt.
Sehr unglücklich agierte jedoch das Kampfgericht, welches ein überragendes Tor von Tausendsassa Thomas B. nicht wertete. Die beiden Damen waren mit dem Kopf wohl schon bei einem Gläschen Sekt in der Pause. Dabei lief Thomas B. einen Konter, spielte seine Gegner schwindlig und netzte beinahe aus dem Nullwinkel, „ganz klar“ vor der Sirene, gekonnt ein. Hermann S. sollte bei den kommenden Schiedsgerichtschulungen vermehrt Fingerspitzengefühl lehren. So ging man mit einem großen Rückstand von 9 Toren in die Halbzeitpause.
Die zweite Halbzeit begann etwas früher, da die KSC-ler seit einigen Spielen eine verkürzte Pause gewohnt sind. Die ruhige, aber sehr motivierende Halbzeitansprache, die ähnlich der Ansprache von Al Pacino in „An jedem verdammten Sonntag“ war, zeigte ihre Wirkung. Die Kissinger holten Tor um Tor auf.
Die Szene des Spiels ereignete sich in der 38. Spielminute, als der Rückraum-Rechts von SMÜ einen langen Pass spielen wollte. Das Schlitzohr Jan B. antizipierte und sprang als Vorgezogener in der Deckung hoch um den Pass abzufangen. Zu seinem Erschrecken war es jedoch ein Bodenpass und der Ball sprang mit voller Wucht an eine sehr schmerzhafte Stelle des austrainierten männlichen Körpers. Dieser Vorfall war aber wie ein Weckruf für die Kissinger und sie kamen auf 3 Tore heran.
Schwabmünchen nahm eine Auszeit, blieb aber sehr routiniert. Nun war es wie verhext, weitere Tore wollten nicht fallen. Johannes S., der sehr unglücklich agierte, warf entweder meterweit am Tor vorbei oder traf das Lattenkreuz. Sein butterweicher Konterpass konnte von Jan B., der noch taumelte, nicht gefangen werden. Ein Raunen ging durch die Halle. Aber hierbei kein Vorwurf an den zuvor geschädigten Linkshänder, dem nach dem Spiel ein Fanghandschuh versprochen wurde. So konnte der herausgespielte 3 Tore Rückstand nur gehalten, aber nicht verkürzt werden.
Zum endgültigen Bruch im Spiel kam es, als sich der aufopferungsvoll kämpfende Thomas B. den kleinen Finger auskugelte. Anscheinend hat er zu viele Survival-Dokus im Fernsehen gesehen und renkte sich den Finger kurzerhand selber wieder ein.
Zum Ende des Spiels konnten die erfahrenen Schwabmünchner um Malte K. wieder Tor um Tor ausbauen und nahmen die Punkte souverän und verdient aus der Paartalhalle mit. Endstand 27:34.
Ärgerlich war jedoch das Verhalten einiger Erfolgsfans der Kissinger. Von den rund 50 anwesenden Zuschauern verließen einige bereits in der 56. Minute die Halle. Nur die wahren Gönner blieben bis zum bitteren Ende und tranken gemeinsam mit der völlig desillusionierten Mannschaft ein Bier. Gründe für die Niederlage sind vor allem die eigenen unnötigen Fehler, die vorschnellen Torabschlüsse und die Chancenverwertung. Möglicherweise lag es aber auch an den fehlenden geschnittenen Äpfeln und Nüssen von Betreuerin Uli A. vor dem Spiel. Weitere Ausreden werden folgen.