Die Kissinger Damen haben ihr Heimspiel gegen Günzburg mit 26:27 (12:13) verloren. In einer engen Partie überzeugten die Handballerinnen mit ihrem Kampfgeist, machten aber zu wenig aus ihren guten Möglichkeiten.

In einer ausgeglichenen Anfangsphase profitierte der SC sehr von seiner starken Torfrau Ramona Kinzel, die mit zahlreichen tollen Paraden immer wieder die Abwehrschwächen ihrer Mitspielerinnen kompensieren konnte.

Vorne machte Steffi Schmidt viel Betrieb. Die Halblinke riss mit ihrer Zweikampfstärke viele Lücken in die offensive 3 – 2 – 1 – Formation der Gäste, viele davon nutzte sie für eigene Treffer, andere für schöne Pässe zur freien Mitspielerin.

Es entwickelte sich eine hektisch geführte Partie, in der beide Teams eine hohe Fehlerquote aufwiesen. Zwischen der zehnten und der 20. Minute gab es insgesamt nur vier Treffer zu bewundern. Nach dem 7:7 hatte Kissing kurzzeitig mehr vom Spiel.

Beim Stand von 11:9 vergaben die Gastgeberinnen einen Konter, danach fehlte oft das Wurfglück. Darum drehte der VfL bis zur Pause noch die Begegnung und lag schließlich mit 13:12 vorne.

Die ersten Minuten nach Wiederbeginn gehörten den Gästen. Günzburg ging durch sein schnelles Spiel im Positionsangriff mit 18:14 in Führung. Gut 20 Minuten vor dem Ende bäumte sich Kissing aber nochmals auf, die Damen nahmen den 18:22 Rückstand als Ansporn für eine Energieleistung. Sie puschten sich gegenseitig bei gelungenen Aktionen, schmissen sich jedem Abpraller hinterher und verteidigten jetzt viel giftiger. So konnten sie den Rückstand nach und nach egalisieren, zehn Minuten vor dem Ende war die Partie mit dem 25:25 wieder komplett offen.

Auch die Nerven spielten jetzt eine Rolle, Tore waren in der Schlussphase Mangelware. Zwar ging Kissing durch Sabina Kolbeck mit 26:25 in Front, danach lief aber offensiv nicht mehr viel zusammen. 41 Sekunden vor Schluss gingen wieder die Gäste in Führung, eine Entscheidung der Schiedsrichterin beendete schließlich den letzten Kissinger Angriff. Irmgard Kefer wollte gerade an ihrer Gegenspielerin vorbei gehen, als ihre Aktion abgepfiffen wurde. Sieben Sekunden vor dem Ende kam Günzburg so in Ballbesitz und verteidigte damit seinen 26:27 (12:13) Auswärtssieg.

Trainerin Sandy Mair lobte ihr Team für seinen Kampfgeist: „Eine knappe Niederlage ist natürlich nicht schön, aber mich hat die Moral meiner Spielerinnen sehr gefreut. 20 Minuten vor Schluss, als Günzburg mit vier Treffern vorne lag, ging ein Ruck durch die Mannschaft. Danach arbeiteten alle toll zusammen und drehten das Spiel mit großem Einsatz und viel Leidenschaft. Dass es am Ende ganz knapp nicht gereicht hat gegen ein Spitzenteam ist zwar schade, aber wir haben alles gegeben und es den Gästen sehr schwer gemacht.“

 

Kinzel; Pohn; Kefer (5); Eder (2); Huber; Lackner (2); Kolbeck (2); Karrer (1); Schmidt (9/7); Meißner (4); Kolodziej (1); Rankl; Seitz.

 

Domenico Giannino (gia)