Den Kissinger Damen ist in der Landesliga ein Befreiungsschlag gelungen. Sie gewannen ihr Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Ottobeuren mit 29:25 (16:14) und verschafften sich damit etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt.
Die durch Verletzungen stark ersatzgeschwächten Handballerinnen begannen ihr zweites Heimspiel in dieser Saison bärenstark. Ottobeuren hatte anfangs keine Chance, Kissing überrannte seinen Gast förmlich. Die aggressive Abwehr ließ fast nichts zu, vorne hatten die beiden Halben Rebecca Gottwald und Irmi Kefer leichtes Spiel. Nach acht Minuten war der SC bereits mit 9:4 vorne.
Danach stockte das Kissinger Angriffsspiel aber gewaltig. Der Gegner wechselte früh seinen Torwart und begann, die beiden gefährlichen Distanzschützen auf Kissinger Seite viel besser zu bekämpfen. So sollte es fast neun Minuten dauern, ehe sie das zehnte Tor folgen ließen. Nach und nach verließ die Gastgeberinnen auch defensiv die Konzentration, nach dem 9:7 und dem 11:10 war der frühe Vorsprung schon wieder dahin.
Kissing spielte jetzt einen nervösen Handball. Vorne fehlte den Damen oft die Geduld, hinten verloren sie zu viele leichte Zweikämpfe. Obwohl Ottobeuren regelmäßig den Ball unbedrängt ins Aus passte und auch sonst keinesfalls übermäßige Dominanz ausstrahlte, übernahmen die Gäste mit dem 13:14 nach 26 Minuten erstmals die Führung. Danach zeigte der SC aber die richtige Reaktion, ließ hinten nichts mehr zu und ging mit einem 16:14 in die Kabinen.
Die zweite Hälfte sah einen sichereren SC Kissing. Ohne zu glänzen waren die Damen jetzt immer in Führung. Defensiv hatten sie sich stabilisiert, Ballgewinne führten immer wieder zu einfachen Treffern über den Gegenstoß. Der ersatzgeschwächte Rückraum war nicht immer gefährlich, durch viele Wechsel versuchte Trainerin Rawein, die stark beanspruchten Shooter Kefer und Gottwald zu entlasten.
Das gelang zwar nicht immer, aber dennoch war Kissing in einem kampfbetonten Spiel jetzt stets mit zwei oder drei Treffern vorne. Die Damen gaben alles und machten es ihrem Gegner durch hohe Laufbereitschaft schwer. Das sollte sich auszahlen: Kissing gewann das Heimspiel schließlich verdient mit 29:25 (16:14). Damit setzen sich die Handballerinnen weiter ab vom Tabellenende der Landesliga Süd.
Trainerin Julia Rawein war froh über den Sieg: „Dieser hart erkämpfte Sieg war enorm wichtig für uns. Nach einem tollen Start haben wir etwas den Faden verloren. Die Mannschaft hat aber im zweiten Durchgang alles umgesetzt, was wir in der Pause besprochen hatten. Obwohl wir momentan nur drei gelernte Rückraumspielerinnen im Kader haben, waren wir offensiv dennoch gefährlich und haben schließlich souverän gewonnen.“
- Lang; A. Lang; Kefer (10/2); Pusch (3); Eder (4); Gottwald (7); Sirch (2); Kasper; Winter (3); Walther; Krüger.
Domenico Giannino (gia)