Ein Ende, das nach 40 Minuten niemand erwartet hatte, nahm das Handballspiel zwischen den Kissinger Damen und Vaterstetten. Lange Zeit war die Angelegenheit ziemlich offen, nach 60 Minuten sollte sich der KSC aber mit 36:23 (15:13) durchsetzen.

Kissing konnte dankseiner guten Abwehr und seiner geringen Fehlerquote mit der extrem konterstarken Vaterstetter Mannschaft mithalten. Die Oberbayern besitzen neben der Fähigkeit, in wenigen Sekunden oftmals erfolgreiche Gegenangriffe über das gesamte Feld zu laufen, noch eine weitere große Stärke: Die linke Angriffsseite um Julia Degmeyr. Mit dieser hielt sich Vaterstetten im ersten Durchgang in der sehr torreichen und schnellen Partie im Rennen. Kissing hatte zwar seine Torfrau Anki Lang wieder einmal in Höchstform dabei, dafür klappte im Tempospiel noch nicht alles vor der Pause. Zwar war Vaterstetten über den Kreis verwundbar, auch die Halbspielerin Franziska Osterhuber bekamen die Gäste lange nicht in den Griff.

Aber insgesamt war die Partie einigermaßen in der Schwebe, beide Teams besaßen die Fähigkeit, sehr rasch Treffer zu erzielen scheinbar ohne, dass die andere Seite wirklich viel dagegen machen konnte. Nach dem 15:13 Pausenstand deutete auch nach dem Wiederbeginn viel auf eine Zitterpartie für alle Fans der Kissinger Damen hin.

 Doch Trainerin Julia Rawein hatte die rechte Abwehrseite verstärkt, um die gegnerischen Topangreiferinnen besser zu bekämpfen. Zudem hat Vaterstetten momentan mit einer Verletzungsserie kämpfen, darum war der Kader der Gäste dünner besetzt als sonst. Und so geschah etwas Überraschendes: Nach 43 Minuten stand es 22:20, Kissing zog aber plötzlich bis auf 27:22 weg.

Noch war genug Zeit, damit Vaterstetten nochmals zurückkommen konnte. Stattdessen verloren die Gäste aber zehn Minutenvor dem Ende komplett den Faden. Kissing spielte sich in einen Rausch, jeder Ball war plötzlich drin. Vaterstetten, das bis dahin keinesfalls chancenlos war, kollabierte und gab sich in der Folge auf. Kissing machte sieben Treffer in Folge und konnte bis kurz vor Schluss auf 34:22 stellen.

Der 36:23 (15:13) Heimsieg gegen Vaterstetten lässt den KSC in der extrem ausgeglichenen Landesliga-Staffel weiter im Rennen bleiben um die vorderen Ränge. Von Platz zwei bis Platz acht aber sind die Teams nur durch einen Pluspunkt getrennt. Umso wichtiger ist für den KSC das nächste Spiel gegen den noch punktlosen Letzten aus Aichach.  

„Wir haben definitiv um ein paar Tore zu hoch gewonnen“, wunderte sich Trainerin Rawein. „Unser Gegner war lange Zeit gut in der Partie, den Spielverlauf in der Schlussphase hätte niemand erwarten können. Dieser wichtige Sieg hilft uns enorm weiter, jetzt müssen wir im nächsten Spiel gegen Aichach nachlegen.“

Lang; Globisch; Marb (2); Eder (2); Huber (4); Osterhuber (6); Sirch; Ruchti (4); Neumeier L. (2); Zerbs (5); Gottwald (4/1); Winter (6/1); Neumeier H. (1); Birnkammer.

Bericht: Domenico Giannino

KSC-Vaterstetten

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